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Text - Tantra - Tantrayana
Tantrayâna (»Fahrzeug der Tantra-Texte«). Im 2. Jahrhundert n.Chr. in Indien entstandene esoterische Form des Hinduismus und später des Buddhismus (vgl.Vajrayana) innerhalb der nördlichen Mahayana-Tradition. Der Begriff Tantra stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich "Gewebe, Kontinuum, Zusammenhang".
Entstehung
Der Tantrismus ist eine Erkenntnislehre, die auf der Untrennbarkeit des Relativen und des Absoluten basiert. Was den Tantrismus von anderen hinduistischen und buddhistischen Systemen unterscheidet, ist die Betonung der Identität von absoluter und phänomenaler Welt. Das Ziel des Tantrismus ist die Einswerdung mit dem Absoluten und das Erkennen der höchsten Wirklichkeit. Da angenommen wird, daß diese Wirklichkeit energetischer Natur ist, und Mikrokosmos und Makrokosmos verwoben sind, führt der Tantrismus äußere Handlungen als Spiegel innerpsychischer Zustände aus. Da Geist und Materie als nicht getrennt angesehen werden, ist der hinduistische Tantrismus lebensbejahend und benutzt psycho-experimentelle Techniken der Selbstverwirklichung und Erfahrung der Welt und des Lebens, deren Elemente als positive Dimensionen erfahren werden sollen, in denen sich das Absolute offenbart. Tantra stellt sich also hauptsächlich als spiritueller und mystischer Weg dar, der auf metaphysischen Annahmen beruht.
Dem Nicht-Eingeweihten Betrachter erscheint er als durchdrungen von okkulten und magischen Vorstellungen. Sehr ausgeprägt sind Ritual und Kult, da die Befolgung esoterischer Stufenwege zur Erkenntnis und Erleuchtung zentral für die religiöse Praxis ist. Von Bedeutung ist die Einweihung (abhisheka) und die Unterstellung des Schülers (cela) unter einen kundigen Lehrer oder Meister (Guru), der diesem auf dem spirituellen Weg behilflich ist.
Die Hauptelemente des Tantrismus sind:
• Die Darstellung und Vergegenwärtigung geistiger Prinzipien mittels sexueller Symbolik, da angenommen wird, die Polaritäten aktiv und passiv, bzw. männlich und weiblich bildeten durch ihre Wechselwirkung das Universum.
• Das System feinstofflicher Energiezentren (Chakras) und -kanäle (Nadis) auf denen die yogischen und meditativen Praktiken basieren, wie z.B. das körperliche Kundalini-Yoga, die Visualisation von Gottheiten oder die sexuelle Vereinigung
• Die Arbeit mit geometrischen Symbolen wie Mandala und Yantra als Ausdruck des Makro- und Mikrokosmos
• Das Arbeiten mit Mantras und Mudras
• Die Transformation der Körperzentren in geistige Orte durch Mantras und Symbole
• Das Einfließen magischer Vorstellungen
Hinduistisches Tantra
Die Texte des hinduistischen Tantra sind meistens in der Form abgefasst, dass ein belehrender Dialog zwischen einem Gott und einer Göttin stattfindet.
Das hinduistische Tantra basiert auf Shakti, der göttlichen Energie und Schöpfungskraft. Diese wird hauptsächlich als weibliche Seite oder Form des Shiva gesehen, der zusammen mit seiner Shakti den Androgyn bildet und die als untrennbar und ewig vereint angesehen werden und das kosmische Bewusstsein darstellen. Im hinduistischen Tantra wird das Weibliche als aktiv angesehen und das männliche als passiv, während das buddhistische Tantra das Weibliche als passiv und das Männliche als aktiv ansieht. Die Shakti ist demgemäß die schöpferische Energie. Eine Form des hinduistischen Tantrismus ist demgemäß der Shaktismus, der sich auf die göttliche Mutter in ihren mannigfaltigen Formen bezieht. Andere Formen sind der Shivaismus (von Shiva) und der Vishnuismus (von Vishnu)
"Rotes Tantra" bezeichnet jene von einer Minderheit praktizierte Form des Tantra, in welcher auch die ritualisierte, körperliche sexuelle Vereinigung (Maithuna) von Frau und Mann als heilig betrachtet wird und als Teil von Übungen vorkommt. Dies ist hauptsächlich ein Element des hinduistischen Tantrismus, wird aber auch in China in den monastisch daoistischen Quanzhen-Orden praktiziert und vereinzelt in der tantrischen Form des tibetischen Buddhismus. Die größere Gruppe des "weißen Tantra" hingegen lehnt dies wegen der Gefahr des Missbrauchs ab, während die "rote" Form des hinduistischen Tantrismus annimmt, man könne keinen geistigen Fortschritt erreichen, solange Sehnsüchte und Leidenschaften verdrängt werden.
Die "roten Tantriker" sehen die Vereinigung von männlichem und weiblichem Körper und Geist als Weg an, den kosmischen Androgyn zu bilden, Shiva und Shakti in ihrer ewigen Vereinigung, die ursprüngliche Einheit wiederherzustellen und eine schöpferische und fruchtbare Energie zu erfahren und zu erzeugen.
Das klassische Tantra unterschied zwischen "rechtshändiger" und "linkshändiger" Praxis. Während die rechtshändige Praxis die klassischen Verbote des Hinduismus einhielt, erklärte die linkshändige Praxis eben diese an sich verbotenen Dinge zur religiösen Pflicht. Das führte in Konsequenz noch in klassischer Zeit insesondere im linkshändigen Vamacara zu einer Verrohung, die sich im qualitativen Niedergang der Literatur des linkshändigen Tantrismus niederschlug.
Buddhistisches Tantra


„Vajravarahi Mandala“ (Tibet, 19. Jh.)
Buddhistisches Tantra (Vajrayana) umfasst alle esoterischen Methoden (Visualisierung/Meditation), die als Geheimlehre von Lehrer an Schüler weitergegeben wurden. Darunter befinden sich auch Methoden, bei der die körperlichen Energien in Energiebahnen und Knoten (Chakras) durch Stimulierung und Lenkung dazu benutzt werden Erleuchtung zu erlangen. Göttliche Energien und Schöpfungskraft im Sinne hinduistischer Tantras wird nicht erweckt, da Buddhismus bereits das Konzept der Existenz eines allmächtigen Schöpfergottes verneint. Im Spektrum des buddhistischen Tantras stellen sexuelle Praktiken nur einen kleinen Teil tantrischer Praxis dar. Eine genaue Darlegung dieser Systeme und der Arbeit mit körperlichen Energien im Sinne buddhistischen Tantras bleibt aber einem buddhistischen Meister vorbehalten.
Der (ursprünglichere) Südliche Buddhismus, der Theravada, sieht den buddhistischen Tantrismus (Vajrayana) als ernsthafte Verfälschungen der Lehre Buddhas. Er warnte stets vor Magie (dem Anhaften an transzendente Wesen), da solche Bindungen entsprechende karmische Folgen hätten.
Vom Standpunkt des tibetischen Vajrayana aus betrachtet ist es richtig, dass die Anhaftung an Meditationsgottheiten im Sinne von eigenständigen äusseren Wesenheiten zum Hindernis für die Erleuchtung wird. Die den unerleuchteten Wesen eigene, künstliche Aufspaltung der Phänomene in Subjekt und Objekt, verbunden mit der Vorstellung eines eigenständigen unabhängig von äusseren Phänomenen bestehenden Selbst (Ich-Vorstellung, Ego) würde so aufrechterhalten und verstärkt. Buddhistische Erleuchtungspraxis hat insbesondere im Vajrayana aber gerade zum Ziel die Ich-Vorstellung (Ego) und die dadurch verfestigte Aufrechterhaltung der Subjekt-Objekt-Dualität zu überwinden. Daher werden Gottheiten im Vajrayana nicht als äussere Wesenheiten betrachtet, sondern als Meditationsformen, die methodisch richtig angewendet dazu dienen, die Ich-Vorstellung (Ego) zu überwinden und die Leerheit (Shunyata) aller Phänomene zu erkennen. Somit kann es letztlich keine Trennung mehr zwischen Subjekt und Objekt in der Wahrnehmung der Wirklichkeit mehr geben, Erleuchtung wird realisiert. Eine Verfälschung der Lehre Buddhas liegt somit nach der Sichtweise des buddhistischen Tantrismus nicht vor. Er stellt viel mehr eine methodische Ergänzung dar, die durch ihre kraftvollen Mittel die Entwicklung bis zum eigentlichen Erleuchtungsprozess erheblich beschleunigen soll. Die Entwicklung von besonderen Kräften (Siddhis) ist ein Begleitphänomen des Erleuchtungsprozesses und hat mit Magie im Sinne von Zauberei nichts zu tun. Buddha Shakyamuni soll nach seiner Erleuchung während 15 Tagen besondere Wunderkräfte manifestiert haben.
Der Tantrismus ist in vielen religiösen Strömungen (Jainismus usw.) beheimatet. Spätere Strömungen sind das chinesische Chen-yen, das japanische Shingon und das tibetische Vajrayana (auch Lamaismus genannt).
Die Techniken, die im Tantrismus angewendet werden, zielen hauptsächlich auf direkte Erfahrungen ab und integrieren auch das Alltagsleben. Im Westen wird der Tantrismus oft auf eine Transformation sexueller Energien oder gar auf einen Weg zur sexuellen Erfüllung reduziert. Nicht alle Formen des Tantrismus, insbesondere des buddhistischen, aber auch des hinduistischen, beinhalten aber tatsächlichen Geschlechtsverkehr.
Eine Anwendungsform z.B. des buddhistischen Tantra ist die Karmamudra-Praxis bei der tatsächlich sexuelle Vereinigung eine Rolle spielen kann. Unter bestimmten Voraussetzungen soll auf diese Weise schnell Erleuchtung (siehe Nirvana ) erreicht werden können. Ein sexueller Höhepunkt wird bei dieser Praxis jedoch nicht angestrebt, sondern die Arbeit mit den durch den Geschlechtsakt erweckten starken Energien steht im Vordergrund.
Tantrische Symbolik in verschiedenen Kulturen
Die Praxis des sexuellen Tantra, eine Form der Sexualmystik resultiert aus der Annahme, dass das ursprünglich Göttliche oder die impersonale Form und Idee der Transzendenz aus einer Dualität besteht, die männlich und weiblich vereint. In vielen Kulturen gibt es Paare von Göttern und Göttinnen oder abstrakte Prinzipien wie Yin und Yang, die Polaritäten und komplementäre Gegensätze bilden und in einem Prozess von gegenseitiger Durchdringung, Wandlung, Trennung und Vereinigung die höchste Einheit verkörpern. Viele der ältesten Göttergestalten sind ursprünglich als androgyn gedacht, so Shiva und Shakti, die tibetischen YabYum-Figuren (Meditationsgottheiten in Vereinigung), der Hermaphrodit der Alchemie oder archaische, nur archäologisch nachzuweisende Gottheiten. Um also diese androgyne Einheit wiederherzustellen, sind die sexuellen Praktiken des Tantrismus gedacht.
Aus Sicht praktizierender Sexualmagier und roter Tantriker kann die Ablehnung von Sexualpraktiken für eine Form geistiger Sterilität und Körperfeindlichkeit gehalten werden, was ja auch plausibel erscheint, bedenkt man die Tabuisierung der Sexualität und des Weiblichen in vielen Kulturen, insbesondere auch im Theravada-Buddhismus. Im tantrischen Buddhismus (Vajrayana) hingegen verkörpert das weibliche Prinzip transzendente Weisheit. Frauen werden geehrt und können ebenso wie Männer Erleuchtung erlangen. Viele buddhistische tantrische Meisterinnen aus Tibet sind herausragende Beispiele für weibliche Spiritualität. Es gilt daher für einen Vajrayana-Praktizierenden als Hindernis auf dem Pfad, wenn er Frauen herabwürdigend behandelt oder auf sie herabblickt, da er sich durch eine falsche Sichtweise den Zugang zu transzendenter Weisheit versperrt.
Der hinduistische Tantrismus ehrt das Weibliche als schöpferische und transzendierende Energie und demgemäß nimmt die Frau in ihm eine herausragende Stellung ein und die Sexualität wird nicht mit Tabus belegt, denn wenn Geist und Materie nicht getrennt sind, bleibt wenig Raum für körperfeindliche Tendenzen und der Körper kann als Instrument für geistige Erfahrungen dienen.
Darüber hinausgehend ist es möglich, dass die sexuellen Techniken von den "Eingeweihten" in den unterschiedlichen Kulturen geheimgehalten und monopolisiert wurden, möglicherweise auch aufgrund der vermeintlichen Gefahren, welche aber auch sozialer und politischer Art waren, was zumindest für die Geschichte der Praxis in China als gesichert gilt. Durch diese Ablehnung aufgrund von sozialen und politischen Implikationen bilden sich dann zwangsläufig Tabus, die nichts über den eigentlichen Nutzen und Sinn des sexuellen Tantra aussagen.
In Europa und den USA wird "Tantra", seit es durch Osho popularisiert wurde, als eine ganzheitliche Lebenshaltung, die Spiritualität und Sexualität verbindet, verstanden. Zur Vermittlung dieser Lebenshaltung gibt es eine Vielzahl von Workshops unterschiedlicher, meist kommerzieller Anbieter mit unterschiedlichen Inhalten. Von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden dabei meist nur diejenigen, deren Inhalte sich zur reisserischen Darstellung in den Medien eignen. Viele dieser angebote haben mit dem religiösen indischen Tantra nicht mehr viel zu tun und es handelt sich eher um psychotherapeutisches Neotantra und die meisten dieser Workshops und Kurse praktizieren dies als weißen, nichtsexuellen Tantrismus.
Was dabei jedoch übersehen wird, ist dass die heilige Form der sexuellen Vereinigung, der Hieros Gamos (heilige Hochzeit), ein uraltes kulturelles Phänomen ist, das sich in neuer Form wieder seinen Weg bahnt und ein archetypisches Bedürfnis des Menschen zu sein scheint. So wurde er in Sumer praktiziert durch einen König, der den Gott und eine Königin oder Priesterin, die die Göttin repräsentierte. Auch im alten Ägypten sind solche Rituale nachgewiesen worden und sie haben ihre Spuren in der Mythologie aller alten Kulturen hinterlassen und insbesondere im indischen und tibetischen Raum entstammen sie vorbuddhistischen Traditionen, Symbolsystemen, Praktiken und Mythen.
Die Gegenden in Indien in denen die tantrischen Kulte noch lebendig sind, sind Assam, Bengalen, Orissa, Maharashtra, Kashmir, Rajasthan, im nordwestlichen Himalaya und in Teilen Südindiens.
geschrieben am 04.04.2005
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Autor Wikipedia
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