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Text - AIDS
AIDS

Das Acquired Immune Deficiency Syndrome (erworbenes Immun-Schwäche-Syndrom, kurz AIDS) ist Folge einer Infektion mit dem HI-Virus, das eine schrittweise Zerstörung des Immunsystems bewirkt. Die Folge sind Sekundärinfektionen (auch opportunistische Infektionen genannt), die in bestimmter Kombination das Syndrom AIDS definieren.


1 Krankheitsverlauf

2 Definition und Klassifikation

3 Geschichte des AIDS

4 Epidemiologie

4.1 Allgemein
4.2 Weltweit
4.3 Deutschland


5 Aids in Afrika

6 Alternative begründete Thesen

7 Aidstest

8 Meldepflicht

9 Sozialethische Beurteilung


Krankheitsverlauf
Es gibt die Theorie, dass nicht jeder, der mit dem HI-Virus infiziert wurde, zwangsläufig AIDS entwickelt. Hierzu gibt es aber keine gesicherten Erkenntnisse. Die rein klinische Diagnose "AIDS" wird gewöhnlich ab einem gewissen Grad der Zerstörung des Immunsystems gestellt, da es bis heute keine direkte Nachweismethode (AIDS-Test) gibt. Sie ist definiert über das Auftreten von so genannten opportunistischen Infektionen. Diese werden ausgelöst durch Erreger, die erst durch die von der HIV-Infektion ausgelöste Immunschwäche überhaupt krank machen können; vorher gilt ein Patient lediglich als HIV-positiv. Als Maß für die Zerstörung des Immunsystems dient die T-Helfer-Zellen-Zahl im Blut eines HIV-Infizierten. Der Standard-Grenzwert ist erreicht, wenn das T-Zell-Niveau eines Patienten unter 200–400 / µl Blut fällt. Die Unterschreitung dieser Grenze stellt eine Behandlungsindikation dar.


Definition und Klassifikation
HIV-Erkrankungen werden in der Regel nach der CDC-Klassifikation eingeteilt, die von den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention erstellt und zuletzt 1993 überarbeitet wurde. Die Einteilung basiert auf drei verschiedenen Kategorien, die sich aus dem klinischen Bild ergeben (A-C) und der Einteilung des CD4-T-Helferzellstatus (1-3).

Kategorie A bezeichnet eine asypmtomatische HIV-Infektion.

Unter Kategorie B werden Krankheiten zusammengefasst, die nicht als AIDS definierend gelten, aber im Zusammenhang mit einem Immundefizit zu stehen scheinen. Zu diesen gehören:

bazilläre Angiomatosen,
Entzündungen des kleinen Beckens, besonders bei Komplikationen eines Tuben- oder Ovarialabszesses,
ausgedehnter oder rezidivierender Herpes zoster,
thrombozytopene Purpura,
lang anhaltendes Fieber oder Diarrhoen, die länger als einen Monat anhalten,
Listeriose,
orale Haarleukoplakie,
oropharyngeale Candidosen,
chronische oder schwer zu therapierende vaginale Candidosen,
zervikale Dysplasien,
Carcinoma in situ und
periphere Neuropathie.
Kategorie C umfasst die AIDS-definierenden Erkrankungen. Es handelt sich um meist opportunistische oder maligne Erkrankungen, die bei einem gesunden Immunsystem nicht oder nicht in der beschriebenen Weise auftreten. Zu ihnen gehören:

Candidosen der Atemwege oder der Speiseröhre,
Cytomegalievirus-Infektionen (außer der Leber, Milz und Lymphknoten),
CMV-Retinitis (mit Einschränkung der Sehschärfe),
HIV-bedingte Enzephalopathie,
Herpes simplex mit chronischen Ulzera (>1 Monat) oder durch Herpes simplex bedingte Bronchitis,
Pneumonie oder Ösophagitis,
Histoplasmose, chronisch,
intestinale Isosporiasis,
Kaposi-Sarkom,
disseminierte oder extrapulmonale Kokzidiomykose,
extrapulmonale Kryptokokkose,
chronisch intestinale Kryptosporidiose,
immunoblastisches, primär zerebrales oder Burkitt Lymphom,
extrapulmonale Mykobakterien,
Pneumocystis-Pneumonie,
bakteriell rezidivierende Pneumonien (mehr als 1/Jahr),
progressive multifokale Leukenzephalopathie,
rezidivierende Salmonellen-Septikämie,
Tuberkulose,
zerebrale Toxoplasmose,
Wasting-Syndrom,
invasives Zervixkarzinom
Die CDC-Klassifikation der Laborkategorien beschreibt die noch vorhandene Anzahl von CD4-Zellen. Kategorie 1 entspricht mehr als 500 CD4-Zellen/pl, Kategorie 2 200 bis 400 und Kategorie 3 unter 200 CD4 Zellen/pl.

Zur Einstufung werden beide Werte herangezogen. Die Erkrankung eines Patienten mit einer oropharyngealen Candidose und mit einem CD4 Zellwert von 300 wird also mit B2 beschrieben. Eine Rückstufung bei Besserung des klinischen Bildes oder des CD4 Zellwertes wird nicht vorgenommen.

In Deutschland wird die Diagnose AIDS anhand des klinischen Bildes getroffen, wohingegen in den USA bei einem CD4-Zellwert von unter 200 ebenfalls von AIDS gesprochen wird, auch ohne klinische Symptomatik.

Die CDC Klassifikation ist die derzeit gebräuchlichste und wahrscheinlich beste Einteilung der HIV-Erkrankung. Trotzdem weist sie einige Schwächen auf. Zum einen ist sie zuletzt 1993 neu bearbeitet worden, was eine ganze Epoche an HIV-Therapiemöglichkeiten und der damit verbundenen Änderung des klinischen Bildes nicht mit einschließt. Zum anderen ist sie geprägt durch ihren Entstehungsort (USA). Einige opportunistische Erreger, die in anderen Teilen der Welt eine große Rolle spielen, wie Penicillosen in Asien, tauchen nicht in der Klassifikation auf.


Geschichte des AIDS
HIV ist eng mit Viren verwandt, die AIDS-ähnliche Symptome in Primaten auslösen, und es ist allgemein akzeptiert, dass einer dieser Virustypen Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Menschen übertragen wurde, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass dies in isolierten Fällen bereits früher geschah.

Genaue Angaben über Zeit, Ort, Wirtstier, Art und Anzahl der Übertragungen sind nicht bekannt. Ein Virus, das fast identisch mit dem menschlichen HI-Virus ist und SIV genannt wird, wurde in Schimpansen gefunden. Nach jüngsten Untersuchungen von Virologen der Universität Birmingham/Alabama löst HIV-1, das von dem im Schimpansen gefundenen SI-Virus abstammt, vermutlich die Immunschwächekrankheit aus. Durch eine genetische Analyse konnten die Wissenschaftler zeigen, dass das SI-Virus eine Kombination aus zwei Virusstämmen ist, die in bestimmten Meerkatzen vorkommen. Da Meerkatzen von Schimpansen gejagt und gefressen werden, müssen sich die Schimpansen mit den zwei Virusstämmen infiziert haben, aus denen sich dann in ihrem Körper das SI-Virus gebildet hat. Die Übertragung dieses SI-Virus auf den Menschen erfolgte nach Ansicht der Forscher wohl bereits in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts durch den Verzehr von Schimpansenfleisch.

Weitere wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass das HI-Virus zuerst in West-Afrika auftrat, aber es ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt, ob es nicht mehrere Virusherde gab. Neue so genannte phylogenetische Untersuchungen, das heißt Verwandtschaftsvergleiche zwischen den unterschiedlichen Subtypen von HIV und zwischen HIV und SIV lassen vermuten, dass mehrere unabhängige Übertragungen vom Schimpansen auf den Menschen in Kamerun und/oder dessen Nachbarländern stattfanden. Die erste Blutprobe, die nachgewiesenermaßen HIV enthält, wurde 1959 im Kongo genommen. Weitere Proben stammen von einem US-Amerikaner (1969) und einem norwegischen Matrosen (1976).

1981 wurde erstmals eine Häufung seltener und oft tödlich verlaufender Infektionen bei zuvor gesunden homosexuellen Männern in den USA beschrieben. Besonders auffällig war die Kombination von Pneumocystis-Carinii-Infektionen und Karposi-Sarkomen, beides Erkrankungen, die zumeist bei deutlich geschwächten Patienten auftrat. Schon recht früh wurde eine erworbene Immunschwächeerkrankung für die wahrscheinlichste Ursache in Betracht gezogen. Epidemiologische Untersuchungen in den USA zeigten, dass neben Homosexuellen vorwiegend Drogenabhängige, Empfänger von Blut und Blutprodukten und Kleinkinder von erkrankten Müttern an AIDS erkrankten. Dies führte 1982 zu der Vermutung, dass der Auslöser der neuen Erkrankung ein sexuell und parenteral übertragbarer Erreger sei. 1983 isolierten französische Forscher ein Virus, bei dem sie die Ursache für AIDS vermuteten. Eine kausale Beziehung zwischen dem Virus und der Immunschwächeerkrankung wurde kurze Zeit später aufgedeckt. Zwei Jahre später, 1985, wurde der erste ELISA-Antikörper-Test etabliert. Zu Anfang galt die Erkrankung in der öffentlichen Wahrnehmung als Problem von Randgruppen – Homosexuellen und Drogenabhängigen. Dies änderte sich jedoch auf dramatische Weise durch das Aufkommen von HIV-Tests. Denn auch Menschen ohne klinische Symptome hatten Antikörper, was auf eine Inkubationszeit von mehreren Jahren hindeutete, in der das Virus möglicherweise auch weitergegeben wurde. 1984 ergaben Untersuchungen, dass AIDS in Kinshasa bei Männern und Frauen gleich häufig auftrat, unabhängig von Drogenkonsum und Bluttransfusionen. In den USA wurde 1985 berichtet, dass bei untersuchten Hämophiliekranken ("Blutern"), die sich durch Blutkonserven infiziert hatten, die Ansteckungsrate der Ehefrauen bei 70% lag. Die Erkenntnis, dass die Ansteckungsgefahr bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr deutlich höher zu sein schien als zunächst angenommen, führte zu einem großen öffentlichen Interesse. Die Kombination aus den nun bekannten Ansteckungswegen und langer Inkubationszeit ließen epidemiologische Hochrechnungen ein apokalyptisches Bild zeichnen. Eine geschichtlich einmalige Massenhysterie breitete sich aus: AIDS schien zu einer Bedrohung der Menschheit geworden zu sein. Die jährliche Verdopplung von Neuerkrankungen hielt in Deutschland nur von 1984 bis 1987 an, danach verlief der Anstieg der Zahl von Erkrankten weniger steil, bis sich die Zahlen im Jahre 1993 auf ca. 2000 einpendelte. Dadurch änderte sich auch schnell wieder das öffentliche Interesse an AIDS. 2003 steckten sich weltweit ungefähr 14,8 Millionen Menschen neu mit dem Virus an, im selben Jahr starben circa 2,9 Millionen Menschen daran.

Allgemein
Aus epidemiologischer Sicht ist das weltweite Verteilungsmuster von HIV interessant: Während sich die meisten Viren gleichmäßig schnell ausbreiten, war dies bei HIV anders. Während die HIV-Epidemie in den USA bereits vor 20 Jahren begann, gab es einige Länder, die von HIV verschont zu seien schienen, dann aber mit großer Geschwindigkeit vom Virus erobert wurden. So geschah es vor allem in Osteuropa und Asien Mitte der 1990er Jahre. In anderen Ländern, zum Beispiel Kamerun, blieb die Prävalenz von HIV Jahre lang stabil, um dann sprunghaft an zu steigen. Auch eine Obergrenze in der HIV-Prävalenz scheint es nicht zu geben. So stieg die Quote der schwangeren Frauen mit HIV in städtischen Zentren in Botswana nach 1997 in vier Jahren von 38,5% auf 55,6%.

Dass HIV erfolgreich zu bekämpfen ist, zeigt das Beispiel Uganda. 1992 lag die Prävalenz von HIV bei schwangeren Frauen bei nahezu 30% und konnte auf 10% im Jahre 2000 gesenkt werden. Grundlagen dieses Erfolges waren die landesweite Einführung von Sexualkundeunterricht, flächendeckende Kampagnen zur Steigerung der Akzeptanz von Kondomen, HIV-Tests, deren Ergebnisse noch am selben Tag bekannt gegeben wurden und Selbsthilfe-Kits für sexuell übertragbare Krankheiten. Diese Erfolge sind jedoch nur mit finanziellen Mitteln durchführbar, die viele der Hochendemie-Länder in Afrika nicht allein aufbringen können. Unabdingbar ist ferner ein politischer Wille diese Seuche aktiv zu bekämpfen.


Weltweit

Mit HIV/AIDS lebende Personen Neuinfektionen Todesfälle Todesfälle aufsummiert
1980 (~ 2.000.000)1 - - -
1993 (12.900.000)1 - - (2.500.000)1
1999 - 4.000.000 - -
2000 - 3.800.000 - -
2001 34.900.000 (40.000.000)1 3.400.000 2.500.000 20 - 22 Mio
2002 - (42.000.000)1 3.500.000 3.100.000 -
2003 37.800.000 4.800.000 2.900.000 -

Bei der Berechnung der Gesamtzahl aller Infektionen wandte UN-AIDS ab 2004 eine neue Methodik an, die eine relative Korrektur der Zahlen nach unten nach sich zog. Nach alter Methodik ermittelte Zahlen sind zur Unterscheidung kursiv gesetzt, für 2001 finden sich zum Vergleich beide Werte angegeben, ein korrigierter Wert für 2002 ist nicht bekannt.




Globale Verteilung 2001 2003
Südliches Afrika 23,8 Millionen 25,0 Millionen
Süd- & Südostasien 5,9 Millionen 6,5 Millionen
Latein-Amerika 1,4 Millionen 1,6 Millionen
Osteuropa & Zentralasien 890.000 1,3 Millionen
Nordamerika 950.000 1 Million
Ostasien & Pazifik 680.000 900.000
Westeuropa 540.000 580.000
Nordafrika und Naher Osten 340.000 480.000
Karibik 400.000 430.000
Ozeanien 24.000 32.000

Alle Zahlen von UN/AIDS


Im südlichen Afrika ist die Rate am höchsten. Die Rate der Schwangeren HIV-Infizierten in Südafrika unter 20 Jahren ist auf 15,4 % gesunken (1998: 21 %); dies bedeutet, dass Aufklärungsprogramme langsam Erfolge zeigen. Jedoch sind die Aids-Raten bei älteren Frauen immer noch sehr hoch. 32 % der Frauen zwischen 24 und 29 Jahren sind derzeitig mit der Krankheit infiziert. Insgesamt sind 20 % der Bevölkerung Südafrikas mit HIV infiziert.


Deutschland
Die Zahl der Neuinfektionen lag in den letzten Jahren relativ konstant bei knapp 2.000 pro Jahr. Ende 2002 lebten ca. 39.000 HIV-infizierte Menschen in der Bundesrepublik. Grund zur Besorgnis gibt der kontinuierliche Anstieg von anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Nicht nur, dass sich damit das Risiko einer Ansteckung erhöht, es zeigt auch, dass die Akzeptanz von Kondomen rückläufig zu sein scheint. Auch die Zahl der an AIDS Erkrankten liegt bei ca. 700 pro Jahr und ist ebenfalls relativ konstant. Etwa 600 Menschen sind 2002 an den Folgen einer HIV-Infektion beziehungsweise an AIDS verstorben. Von Anfang der 1980er Jahre bis 2002 haben sich in der Bundesrepublik Deutschland etwa 60.000 Menschen mit HIV infiziert, etwa 25.500 Menschen sind an AIDS erkrankt und etwa 20.500 sind an den Folgen der HIV-Infektion gestorben.

Im August 2004 ergaben neueste Untersuchungen, dass die Zahl der Neuinfinzierten nun doch auf ca. 3.000 im letzten Bemessungszeitraum angestiegen ist und ca. 43.000 HIV-infizierte Menschen in der Bundesrepublik leben. Diese alarmierende Nachricht wird durch die Tatsache begründet, dass zu einem die Aufklärungswelle der 1990er-Jahre "verebbt" sei und zum anderen gerade Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren eine erstaunliche Unkenntnis in Bezug auf die latente Ansteckungsgefahr beim ungeschützten Sexualakt hätten. So würde erschreckenderweise jeder fünfte Jugendliche behaupten, dass man einem HIV-Positiven "die Krankheit ansehen könne".


Aids in Afrika
Die AIDS-Pandemie hat ihre schlimmsten Ausmaße südlich der Sahara. Hier leben 26 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion. In einigen Ländern hat sich durch die Immunschwächeerkrankung die Lebenserwartung um mehr als 10 Jahre gesenkt. Warum sich die Erkrankung hier so viel schneller verbreitet, ist nicht ganz geklärt.

Es scheint einige Faktoren zu geben, die die Ausbreitung begünstigen: während in Europa und Nordamerika schon kurz nach der Entdeckung des HI Virus durch Massenmedien, die Endzeitstimmung verbreiteten, große Teile der Bevölkerung über die Übertragungswege und Prävention informiert waren, blieb AIDS in vielen Teilen Afrikas ein Tabuthema, dadurch hatte die Seuche fast 20 Jahre mehr Zeit, sich ungehindert zu verbreiten. Zudem war und ist in vielen Gebieten das Interesse, seinen HIV-Status zu kennen und somit andere schützen zu können, recht gering. Ein positives Testergebnis kommt in vielen Gebieten Afrikas einem Todesurteil gleich, da es keinerlei Behandlungsmöglichkeiten gibt. Zudem kann das Bekanntwerden des HIV-Status zu Diskriminierung führen. In Gebieten, in denen kostenlose HIV-Behandlungen angeboten werden, steigt auch das Interesse an HIV-Tests. In vielen Ländern haben ökonomische Bedingungen die herkömmlichen Lebensweisen verändert. Dies führt auch zum Anstieg der Armutsprostituion, die maßgeblich an der Verbreitung beteiligt ist.

Die Prävalenz anderer sexuell übertragbarer Krankheiten begünstigt die Übertragung des HI-Virus. Fehlende Behandlungsmöglichkeiten für sexuell übertragbare Erkrankungen verstärken die Ausbreitungswahrscheinlichkeit. Gelegentlich werden auch genetische Faktoren in Betracht gezogen. Auch Unterschiede des HI-Virus vom den in Europa verbreiteten Stämmen wurden als Faktoren benannt. Bekannt ist auch, dass AIDS vermehrt mit den in Afrika häufigen Erkrankungen Tuberkulose und Malaria einher geht. In wie weit die Prävalenz dieser Erkrankungen die Verbreitung von HIV beeinflussen, ist noch nicht verstanden. Polygamie und das sofortige Heiraten der Witwen durch Familienangehörige des Verstorbenen sind ebenfalls begünstigende Faktoren. Auffallend ist, dass im Gegensatz zu Europa und Nordamerika mehr Frauen als Männer betroffen sind. Erklärungen dazu sind jedoch sehr vage. Bekannt ist, dass es einen Zusammenhang von Gewalt in Beziehungen und der Wahrscheinlichkeit AIDS zu haben besteht. (In Tansania ergab eine Untersuchung, dass bei jungen Frauen, die Gewalt durch ihren Partner erfahren haben, die Wahrscheinlichkeit HIV infiziert zu sein zehn mal höher war, als bei Frauen, die keine Gewalt erfuhren.) In wie weit patriarchale Verhältnisse die Verbreitung von HIV begünstigen, bleibt zu untersuchen, genauso wie die Frage, in wie weit Vergewaltigungen, vor allem in Bürgerkriegsländern, einen Einfluss auf die Verbreitung von HIV haben. Von verschiedenen Seiten werden die Statistiken für Afrika angezweifelt. Armut und Unterernährung seien für Immunschwäche und die Ausbreitung opportunistischer Infektionen verantwortlich und nicht das HI-Virus. Einige HIV-Testverfahren sollen zudem häufiger zu falsch positiven Ergebnissen kommen, wenn eine Malariainfektion vorliegt.

Während in den Industrienationen sich für HIV-Infizierte die Lebenserwartung und Lebensqualität deutlich gebessert hat – sei es durch antiretrovirale Medikamente, durch bessere Behandlung von opportunistischen Infektionen oder die medikamentöse Prophylaxe von Infektionen –, sind die Perspektiven von HIV-Infizierten in den meisten afrikanischen Ländern immer noch schlecht. Wo eine medizinische Versorgung oft ein Privileg weniger ist, bleibt eine lebenslange antiretrovirale Therapie für Millionen von Menschen unbezahlbar. Über viele Jahre herrschte von Seiten der Industrienationen Ignoranz gegenüber der Pandemie in Afrika. Dies hat sich etwas gebessert. In jüngster Zeit gibt es verschiedene Ansätze, HIV im großen Stil zu bekämpfen. Neben humanitären Gesichtspunkten spielen auch ökonomische Interessen eine Rolle in der neuen Hilfsbereitschaft. Jahre lang hatte die Pharmaindustrie nicht nur kein Interesse am Einsatz von antiretroviralen Medikamenten in afrikanischen Ländern, die so gut wie keinen Absatzmarkt darstellen. Einige Hersteller befürchteten auch, dass der Einsatz von antiretroviralen Medikamenten in armen Ländern zur Entstehung von Resistenzen führt, da durch fehlende Geldmittel und schlechter Infrastruktur Therapien immer wieder unterbrochen würden und dem Virus die Möglichkeit gegeben würde, sich zu erholen und anzupassen. Ein Sprecher der Organisation USAID behauptet zudem, dass viele Afrikaner nicht in der Lage sein, Medikamente jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen – ein Vorurteil, das sich in einigen angesehen medizinischen Journalen wiederfand. Durch die Einführung von antiretroviralen Generika, die lange von den patentinhabenden Pharmafirmen verhindert wurden, wurde eine antiretrovirale Therapie für Hilfsorganisationen und für zumindest wohlhabende Teile der afrikanischen Bevölkerung erschwinglich. Jüngere Studien zu antiretroviralen Therapien ergaben, dass Resistenzprofile in Afrika sich nicht deutlich von denen in industriellen Ländern unterscheiden, und wenn man die mangelnden finanziellen Mittel als Faktor ausklammert, die Einnahme der Medikamente auch nicht unterscheidet. Zu Beginn des Jahres 2004 hat die Clinton Foundation eine Einigung mit verschiedenen Generikaherstellern und Markenherstellern erzielt und deutlich günstigere Konditionen für die Länder ausgehandelt, die am stärksten von der Pandemie betroffen sind. UNAIDS verkündete das Ziel in diesen Ländern 3 Millionen Menschen bis zum Jahre 2005 den Zugang zur antiretroviraler Therapie zu ermöglichen. Das Erreichen dieses ehrgeizigen Plans hängt vor allem davon ab, in wie weit die Geberländer von UNAIDS ihre Zusagen halten – die deutsche Bundesregierung hat einen Großteil des zugesagten Geldes zurückgehalten.

Einen eigenen Weg in der AIDS Bekämpfung in Afrika scheinen die Vereinigten Staaten von Amerika zu gehen. Präsident Bush verkündete einen “Emergency Plan” und versprach große Geldsummen. Diese Initiative wird jedoch von vielen Seiten kritisiert. Zum einen wird vorgeworfen, dass die Zahlen künstlich hoch gerechnet werden. Es werden bestehende Programme, die sowie so schon finanziert werden zum Emergency Plan umdeklariert. Zum anderen werden die Bedingungen kritisiert, die erfüllt werden müssen, um Geld zu erhalten. So dürfen Therapieprogramme nur bestimmte Markenprodukte anstelle von Generika benutzen, sodass eine Therapie 3-5 mal teurer wird und durch eine höhere Anzahl von Tabletten pro Tag auch eine größere Belastung für den Patienten. Auch die deutliche Bevorzugung von so genannten “Faith based Organisations” gegenüber anderen NGOs und Initiativen wird kritisiert. Von diesen wird häufig der Gebrauch von Kondomen abgelehnt – das nachweislich effektivste Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Auch die deutliche Gewichtung der Geldmittel zugunsten von medikamentöser Therapie gegenüber Präventionsmaßnahmen wird von einigen kritisch gesehen. Wie eine Studie von UNAIDS Mitarbeiteren ergab, ist die Therapie der mit Abstand teuerste Weg der Pandemiebekämpfung.


Alternative begründete Thesen
Zur Herkunft und Verbreitung von HIV und AIDS gibt es Theorien, die der wissenschaftlichen Sichtweise widersprechen und somit als ideologisch begründete Thesen gelten müssen :

Es wird u.a. vorgetragen, dass die wissenschaftliche Evidenz nicht sicher ausreicht, um Afrika definitiv als Herkunftsland zu belegen, um die absichtliche oder versehentliche Herstellung des HI-Virus im Labor auszuschließen oder um eine Übertragung zwischen Tier und Mensch sicher (von Affen auf Menschen) anzunehmen. Von Professor Dr. sc. Jakob Segal, inzwischen emeritierter Leiter des Instituts für Allgemeine Biologie an der Humboldt-Universität, Berlin, wurde zudem sehr früh bereits die These aufgestellt und oft in öffentlichen Diskussionen vertreten, dass das HI-Virus möglicherweise das Ergebnis militärischer Experimente in Fort Detrick, Maryland, USA, durch den US-Forscher Gallo ist. Dr. Manuel Kiper (ein molekulargenetisches Thema war Inhalt seiner Promotion), ex-wissenschaftlicher Mitarbeiter der Grünen im Bundestag für Chemie- und Umweltpolitik, bestätigt Segals und seiner Frau Dr. agr. Lilli Segals (Zellphysiologie, Immunologie, physiologische Genetik) These und vertieft sie sogar noch in zwei Büchern dazu (siehe Literatur-Hinweise).
Peter Duesberg, Forscher an der Universität Berkeley, Kary Mullis, Nobelpreisträger und Erfinder der Polymerase-Kettenreaktion (ein wichtiges gentechnisches Verfahren) und eine Reihe anderer Wissenschaftler kommen aus eigenen und fremden Forschungsergebnissen zu dem Schluss, HIV führe nicht zu AIDS [1] (http://www.virusmyth.net/aids/data/cfmullis.htm).
Viele Forscher, die eine Nicht-Mainstream-Sicht auf das HIV/AIDS-Phänomen haben, haben sich in der "Scientific Group for Reappraising the HIV-AIDS hypothesis", zusammengefunden. Der Zugang zu AIDS-Konferenzen wird ihnen in aller Regel verweigert. Innerhalb dieser Gruppe gibt es unterschiedlich starke Ausprägungen der Zweifel: Einige zweifeln die Infektiosität oder Übertragbarkeit von HIV an, andere sogar die Existenz eines HIV (siehe oben). Die Gruppe benennt hauptsächlich harte Drogen, Unterernährung und Vergiftungen als Ursache für das AIDS-Syndrom. Vgl. AIDS-Dissidenten
In Afrika ist die These eingängig, dass westliche Rassisten die Krankheit AIDS auf ihren Kontinent gebracht haben, um die dortige Bevölkerung zu dezimieren und vorhandene Rohstoffe billiger mittels verstärkter Maschinenunterstützung und installierter "Marionetten-Regime" (wie aus Iran, Panama, Irak, u.v.a.m. bekannt) "neo"-kolonialistisch auszubeuten.
Über dem ganzen Thema Aids schwebt die Erkenntnis, dass es neben dem unbestrittenen Gesundheitsaspekt - außerdem sicher sprudelnde Geldquelle für beteiligte Pharma-Giganten bedeutet. "Abweichlertum" vom "Mainstream", also der "etablierten Denke", die medial unisono progagiert wird, kann da nicht geduldet werden.


Aidstest
Der umgangssprachlich sogenannte "Aidstest" meint den HIV-Test. Hier wird das Blut auf das Vorhandensein von Antikörpern untersucht. Frühestens 6 Wochen nach einer möglichen Ansteckung sollte ein Test erfolgen, viele Quellen empfehlen 12 Wochen zu warten.


Meldepflicht
Eine HIV-Infektion ist in Österreich, im Gegensatz zur AIDS-Erkrankung, nicht meldepflichtig. Diese erfolgt an das Ministerium in anonymisierter Form. In Deutschland ist bereits die HIV-Infektion meldepflichtig und erfolgt ebenfalls anonymisiert an das Robert-Koch-Institut.


Sozialethische Beurteilung
Das Krankheitssyndrom AIDS hat sich weltweit zu einer ernsten Herausforderung für direkt Betroffene, für die medizinische Wissenschaft, aber auch für all jene, die derartige Patienten zu betreuen haben oder mit ihnen zusammenleben müssen, entwickelt.

Fernab von jeder Stigmatisierung AIDS-kranker Patienten gilt es, Mittel und Wege zu finden, ihnen besser wirksam zu helfen: sei es durch immer noch nicht ausreichend verfügbare therapeutische Maßnahmen, sei es im Sinn der Symptombekämpfung und palliativen Medizin. Geboten ist zudem umfassende und wirksame Prävention.

Die Suche nach einer ethisch verantwortlichen Antwort führt im konkreten Fall zu teils gegenteiligen Ergebnissen: Die einen betonen die unbedingte Notwendigkeit eines ausschließlich oder doch primär "technischen" Schutzes gegen die Ausbreitung der Krankheit. Andere sehen diese Antwort als nicht ausreichend an bzw. lehnen diese aus Gründen einer religiösen Ethik ab. Sie betonen den Wert der dauerhaften ehelichen Treue neu bzw. fordern im konkreten Fall auch zeitweise oder völlige Enthaltsamkeit ein. Die Propagierung von Kondomen als Schutz gegen AIDS sei vom religiös-christlichen Standpunkt aus bedenklich. Man argumentiert, auf diese Weise werde ein mit Promiskuität und gewissen sexuellen Praktiken assoziierter verantwortungsloser Lebensstil gefördert, der die eigene Person sowie andere Menschen einer todbringenden Gefahr aussetze.

Im Oktober 2003 deckte die BBC in einer Reportage auf, dass Priester, Nonnen und katholische Sozialarbeiter auf direkte Weisung des Vatikans überall in der so genannten Dritten Welt die Unwahrheit verbreiten, Kondome böten keinen Schutz vor Aids. Das Virus könne jederzeit durch den Gummi schlüpfen, weil es 450 mal kleiner sei als ein Spermatozoon. So macht etwa der Erzbischof von Nairobi, Raphael Ndingi Nzeki, in Kenia, wo nach offiziellen Schätzungen bereits 20% der Bevölkerung mit HIV infiziert sind, die Verfügbarkeit von Kondomen für die rasche Ausbreitung der Epidemie verantwortlich. Nach Aussage von Gesundheitsarbeitern erzählen manche Priester sogar, dass die Kondome selbst mit dem Virus beschichtet seien. [2] (http://www.365gay.com/newscontent/100903vaticanCondoms.htm)

Viele Gesundheitsorganisationen betrachten die religiös motivierte und sachlich irreführende Anti-Kondom-Propaganda zahlreicher Kirchen als ein großes Hindernis für ihre Präventionsarbeit. Sie sei in hohem Maße unethisch, weil sie die Wahrung einer restrikitiven Sexualmoral für wichtiger als oder ausreichend für die mögliche Eindämmung der Aids-Epidemie halte. [3] (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,308362,00.html)

geschrieben am 08.10.2004
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Autor Wikipedia
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