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Text - Sadomasochistisches Manifest

- Sadomasochistisches Manifest 1993 -

Wer sind wir – was fordern wir?
Wir sind Sadomasochistinnen und Sadomasochisten, die sich in Aktionsgruppen und Initiativen in vielen europäischen Ländern zusammengeschlossen haben, um für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung einzutreten.
Wir sind für die Selbstbestimmung aller Menschen, und dazu gehört unverzichtbar auch, daß jeder, der die Rechte der anderen respektiert, seine eigene Form der Sexualität leben kann.
Niemand ist gezwungen, so zu leben oder zu lieben wie wir, niemand ist gezwungen, unsere BĂĽcher zu lesen, unsere Filme zu sehen oder unsere Feste zu besuchen. Dennoch wird unsere Kultur, wird die sexuelle Minderheit der Sadomasochistinnen und Sadomasochisten immer wieder durch Vorurteile diskriminiert und durch Gesetze kriminalisiert.
Wir sind weder Menschenverächter noch Psychopathen oder Kriminelle. Wir reden weder der Vergewaltigung das Wort, noch der alltäglichen Gewalt gegen Frauen und Männer, wie uns immer wieder aus Unkenntnis oder böser Absicht von denen unterstellt wird, die den Sadomasochismus verurteilen und diffamieren.
In einigen Staaten Europas ist sadomasochistische Sexualität bis heute unter Strafe gestellt. In Großbritannien wurden 1993 mehrere schwule Sadomasochisten in letzter Instanz zu hohen Haftstrafen verurteilt, nur weil sie in völligem gegenseitigen Einverständnis sadomasochistische Liebe gelebt haben. Solche vorurteilsbeladenen Willkürurteile können sich in der gegenwärtigen Rechtslage jederzeit in vielen Ländern wiederholen.
So wird bis heute in Deutschland und anderen europäischen Staaten fast jede Form der »sexuellen Gewaltdarstellung« als strafbare Pornographie verfolgt. Unsere Bücher, unsere Filme werden als »jugendgefährdend« indiziert oder als »Gewaltpornographie« verboten und beschlagnahmt, teilweise werden sogar noch schärfere Gesetze gefordert.
Auch wir sind gegen Pornographie, bei deren Herstellung Straftaten wie Nötigung, Vergewaltigung oder Kindesmißbrauch begangen werden, aber wir verwahren uns gegen eine pauschale Kriminalisierung, die unsere gesamte Kultur als strafbare »Gewaltpornographie« abstempelt. Wir fordern eine Neufassung aller Gesetze in Europa mit dem Ziel, Darstellungen sadomasochistischer Liebe und Sexualität als grundsätzlich legitim anzuerkennen, um so der ungerechtfertigten Kriminalisierung ein Ende zu machen und ein Zeichen zu setzen für den Abbau der verschiedenen Formen von gesellschaftlicher Diskriminierung, denen wir ausgesetzt sind.
Sadomasochismus auf der Grundlage des freien Willens und der Selbstbestimmung ist eine Form der persönlichen Sexualität, die alle europäischen Verfassungen wie auch die Europäische Menschenrechtskonvention garantieren.
Für mehrere Millionen Menschen in Europa ist dieses selbstverständliche Grundrecht unter dem Druck von Diskriminierung und Kriminalisierung eingeschränkt, vielen Menschen wird es völlig verwehrt.
Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft S/M & Ă–ffentlichkeit, 1991/1993



geschrieben am 31.12.2004
gelesen 6391
Autor AGSMĂ–ff
Seiten: 1


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